„Alles was ich kann, habe ich auch gelernt“
Yared Dibaba wird am 8. April 1969 in Oromia (Äthiopien) geboren. Im Jahr 1973 bekommt sein Vater einen Studienplatz für Erziehungswissenschaften an der Uni Osnabrück und Yared zieht mit seinen Eltern und seinem Bruder nach Deutschland. 1976 geht es zurück nach Äthiopien. Als nach ihrer Ankunft in der Heimat der Bürgerkrieg ausbricht, planen die Dibabas die Flucht und landen 1979 nach einer Odyssee in Falkenburg, Niedersachsen, wo der Vater als Dozent tätig wird. Yared besucht die örtliche Schule und lernt nicht nur Land und Leute, sondern auch das Plattdeutsche lieben. Nach seinem Abitur im Jahr 1990 absolviert er eine zweijährige kaufmännische Ausbildung im Rohkaffeehandel in Bremen. Dort besucht er auch die Schauspielschule, wo er 3 Jahre lang nach der klassischen „Stanislawski-Methode“ – die Kunst des Erlebens auf der Bühne – ausgebildet wird. Dass er nebenbei auch noch als Kaffee-Tester tätig ist und in Hamburg sogar noch Gesang am Konservatorium studiert, ist setzt dem Fass die Krone auf. so dass er heute nicht ohne Stolz sagen kann: „Alles, was ich kann, habe ich auch gelernt“. Dass er auch Fechten, Ballett und Hip Hop beherrscht, versteht sich da fast von selbst.
Eigentlich wäre Yared Dibaba am liebsten Filmschauspieler geworden. Aber das Schicksal meinte es anders. Er beginnt Veranstaltungen zu moderieren. Bis er 1999 seine erste große Episoden-Hauptrolle als Schauspieler an der Seite von Heidi Kabel im Hamburger Ohnsorg-Theater erhält. Danach geht es Schlag auf Schlag: Er moderiert die „News nach neun“ bei 9Live, Style Attack bei Vox, mit Julia Westlake, die NDR-Reihe „Die Welt op Platt“ und dann – zunächst als Gastmoderator mit Bettina Tietjen – die NDR Talkshow. Zwei Jahre war er Moderator von „Tietjen und Dibaba“ und schließlich von der Traumhochzeit bei RTL. Bis 2021 moderierte er für den NDR „Mein Nachmittag“ sowie viele weitere Formate wie „Treckerfahrer dürfen das“ (NDR), „Duell auf dem Marktplatz“ (NDR) „Der beste Deal“ (ARD) oder „Dibaba kommt rum“ (NDR). Für den WDR ist er zusammen mit seiner Moderations-Kollegin Annabel Neuhof in einer ganz besonderen Mission unterwegs: „Ohjaaa! Sex lieben“ heißt das innovative Format für erotische Kultur, zu dem es auch regelmäßige Podcasts zu hören gibt.
Nichtsdestotrotz hat seine Leidenschaft, die Musik, ihren festen Platz in seinem Kalender. Mit seiner Band „Yared Dibaba und die Schlickrutscher“ steht er regelmäßig im Studio oder geht auf Tournee. Und wer ihn schon einmal auf einer Veranstaltung moderieren sehen hat, weiß, dass er mit allen Situationen auf der Bühne und Gesprächspartnern aus den verschiedensten Bereichen hervorragend umgehen kann.
Vorbilder hat der vielseitige Yared nicht, aber es gibt eine Reihe Menschen, die er bewundert. Da kommen so illustre Namen wie Oprah Winfrey, Kuli, Mohammed Ali, Will Smith, Barack Obama, Harald Schmidt und Barbara Schöneberger. Am nachhaltigsten beeindruckt hat ihn eine Begegnung, die er auf einer Recherche-Reise für die Sendung „Die Welt op Platt“ hatte. Dabei trifft er in Paraguay auf einen Ureinwohner, der astreines Platt schnackt – selten hat er sich so verstanden gefühlt.
Moderator, Sänger, Autor, Entertainer, Schauspieler, Plattdeutsch-Experte, glücklicher Ehemann und stolzer Vater von zwei Söhnen. Begegnet man Yared und schaut in seine Augen, sieht man pure Lebensfreude. Diese ehrliche Freude, gepaart mit seinem Charme und seiner Vielseitigkeit, ergibt sein ganz persönliches Erfolgsrezept.